Erfolgsrezept Semco: Investitionen in Automatisierung und effiziente Anlagen
Klaus Köttering, Technischer Geschäftsführer bei Semco bringt es auf den Punkt: „Wer in der glasverarbeitenden Industrie erfolgreich sein will, muss in Personal, Anlagen und Software investieren“. Genau das lebt die Semco Gruppe vor, denn in den letzten 10 Jahren investierten die Eigentümer über 150 Millionen Euro. Am Standort Nordhorn, Deutschland, wurden in mehreren Schritten die Logistik und der Bereich Zuschnitt für die Zukunft gerüstet. Semco setzte dabei auf Lösungen und das Know-How von LiSEC.
Der deutsche Glasverarbeiter verwendet im hart umkämpften Umfeld eine einfache Erfolgsformel: Im Jahr 2017 erwirtschaftete Semco mit seinem Hauptgeschäft in Deutschland, und einem Exportanteil von ca. 15%, 217 Millionen Euro. Köttering: „Wir leben von einer extrem hohen Produktqualität sowie Liefertreue und beliefern ein Segment, das bereit ist, dafür ein wenig mehr auszugeben.“ Semco hat nicht nur eine ausgefeilte Nischenstrategie, zu den Stärken der Unternehmensgruppe gehört auch die Beteiligung an einem Floatglaswerk – das sichert langfristig den Zugriff auf gewisse Kapazitäten und Glassorten.
Leistungssteigerung
Grund für die Investitionen in Zuschnitt und Logistik am Standort Nordhorn war ein in die Jahre gekommener Maschinenpark. Ziele bei der Anschaffung der neuen Anlagen waren einerseits die Leistung zu steigern und andererseits das Personal körperlich zu entlasten. Frank Heckmann, Technischer Niederlassungsleiter Nordhorn: „Die neue Zuschnitt-Anlage schafft momentan 260m² Floatglas und 75m² Verbundsicherheitsglas (VSG) pro Stunde. Zuvor betrieben wir drei VSG-Schneidanlagen mit vier Personen pro Schicht – jetzt haben wir eine VSG-Zuschnittanlage, die wir mit einer Person im Dreischicht betreiben.“ Köttering dazu: „Wir steigern das Level an Automatisierung, weil es in Zukunft immer schwieriger wird, Mitarbeiter für körperlich belastende Arbeiten zu finden. An einigen Arbeitsstationen müssen mehrere Tonnen Glas am Tag bewegt werden. Insgesamt ist das Ziel, das Glas überhaupt nicht mehr von Hand anzufassen, da wir das Risiko auf Glasbeschädigung und auch die Verletzungsgefahr ausschalten wollen. Dafür brauchen wir aber Mitarbeiter, die dafür qualifiziert sind, automatisierte Anlagen zu betreiben – sprich Köpfchen statt reine Muskelkraft.“
Herausforderungen auf engstem Platz
Zu den Herausforderungen des Projektes gehörten sicher die Zieldefinition zu Beginn, wie auch die kompakten Platzverhältnisse vor Ort. Heckmann weiter: „Wir haben Zeit gebraucht, die gegenseitigen Anforderungen und Erwartungen auf den Punkt zu bringen. Letztendlich war LiSEC aber der einzige Anbieter, der unsere Wünsche bei den begrenzten Platzverhältnissen umsetzen konnte. So kompakt wie LiSEC die Anlage bei uns maßgeschneidert installiert hat, wird man sie kein zweites Mal finden. Jetzt geht es um das Finetuning, an dem wir gemeinsam arbeiten. Nur wenn der Geschäftspartner Prozesse wirklich versteht und selber auch eine gewisse Flexibilität mitbringt, können Potenziale auch ausgeschöpft werden“. Ein Beispiel für diese Art der Zusammenarbeit ist der Ansatz, Kipptische als Staustrecke zu benutzen – das hat Semco im Schnitt eine Performance-Steigerung von nahezu 30% gebracht.
Die LiSEC Lösung
Die LiSEC Lösung zur Steigerung der Performance im Bereich Zuschnitt und Logistik bei Semco besteht aus einer Kombi-Schneideanlage für Float- und VSG-Glasscheiben, mit einer X, Y und Z Schneidebrücke. Einzigartig ist vor allem die enge Kommunikation zwischen Software und Maschine. Die LiSEC Software fungiert hier als übergeordnete Produktionsplanung, wobei die gesammelten Daten dem Kunden nach eigenen Wünschen dargestellt werden und im täglichen Geschäft helfen. Die Optimierung der VSG Lagerplatten wurde speziell auf diese Kundenanlage abgestimmt.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die dynamische Optimierung (LiSEC DynOpt), in Verbindung mit dem Sortier-Puffer. Um Verschnittreste im laufenden Betrieb automatisch zu vermeiden, werden diese mit nachfolgenden Scheiben gefüllt. Die richtige Reihenfolge der Scheiben wird dann in der Sortierung wiederhergestellt. Umständliches Handling mit Restscheiben wird dadurch auf ein Minimum reduziert.
Einzigartiger LiSEC Service
Das Projekt, das in seiner Art einzigartig ist, setzt voraus, dass die involvierten Parteien und Personen bereit sind, dazuzulernen. Köttering über die Projektzusammenarbeit mit LiSEC: „LiSEC ist einzigartig, weil das Unternehmen bewusst auf Weiterentwicklung der Automatisierung setzt und den Kunden auch mitnimmt.“ Heckmann ergänzt dazu: „Für mich sticht besonders der Service hervor. So einen guten Service wie bei LiSEC hat keiner – du rufst an und dir wird sofort geholfen, ohne ‚wir rufen zurück‘ etc. – das ist wirklich klasse.“
Köttering: „Wir fahren eine Mehrlieferanten-Strategie, da wir die besten Produkte am Markt suchen und einkaufen wollen. LiSEC hat eindeutig das Potenzial und den Willen, mit uns gemeinsam an Lösungen zu arbeiten und begegnet uns auf Augenhöhe, daher kann ich mir eine partnerschaftliche Entwicklung sehr gut vorstellen. Mein Traum wäre es, an einem Bildschirm alle Werke und Prozesse monitoren zu können – ich hoffe, LiSEC wird uns das ermöglichen.“
„Zufriedene Kunden sind uns zu wenig. Wir wollen unsere Kunden begeistern.“
Klaus Köttering, Technischer Geschäftsführer Semco
Factbox Semco
- Gründung: 1997 aus dem Zusammenschluss von Schüller Qualitätsglas und Isoglas Nordhorn
- Mitarbeiter: 1.500
- Standorte: 18
- Umsatz 2017: rund 217 Mio. Euro
- Wichtigster Absatzmarkt: Deutschland (Exportrate ca. 15%)
- Geschäftsfelder: Basisglas, Sicherheitsglas, Funktionsglas, gebogenes Glas, Glasdesign