Entspannter Maschinenbetrieb mit diesen einfachen Tricks
Wie kann man eine kontinuierliche Produktion sicherstellen, Stillstände planbar machen und bei Problemen schnell und effektiv gemeinsam mit einem LiSEC-Techniker eine Lösung finden? Das LiSEC Hotline Service Team bearbeitet täglich rund hundert Kundenanfragen und beobachtet dabei, welche einfach lösbaren Probleme häufiger auftreten. In diesem Artikel haben unsere Techniker Empfehlungen gesammelt, die dabei helfen, einen reibungslosen und entspannten Maschinenbetrieb zu gewährleisten.
Die drei zentralen Elemente der Prävention: Backup, Backup, Backup
Regelmäßige Backups sind von entscheidender Bedeutung, um Datenverluste zu vermeiden und nach einem Ausfall die Produktion schnell wieder aufnehmen zu können.
- Parameter-Backup: Empfehlenswert ist es, die Parameter wöchentlich sowie nach jeder Anpassung durch einen LiSEC-Techniker auf einem externen Speichermedium zu sichern. Es hat sich bewährt, alle Backup-Dateien einer Linie auf USB-Sticks zu speichern und mit der Seriennummer der jeweiligen Maschine zu kennzeichnen. Diese USB-Sticks werden an einem zentralen Punkt gesammelt, beispielsweise in einem Schlüsselkasten am Ende der Linie. So sind sie bei einer Störung oder einem Systemausfall rasch und einfach zugänglich.
- Festplatten-Backup: Aufgrund Risiken durch Stromausfall, Hardwareversagen oder versehentlichem Löschen sollte auch die Festplatte regelmäßig, idealerweise alle sechs Monate, sowie nach jedem erfolgreichen Update durch einen LiSEC-Techniker auf einen Server gesichert werden. Besteht ein aktuelles Backup dauert es nur etwa zehn Minuten, bis mit Hilfe eines LiSEC-Technikers die Produktion wieder aufgenommen werden kann.
- Ordnungsmäßiger Shutdown statt Hauptschalter umlegen: Ist ein Beckhoff-PC im Einsatz, muss das Herunterfahren über das Hauptmenü und die Schaltfläche „Beenden“ erfolgen. Andernfalls besteht das Risiko, dass Daten, Einstellungen oder Dateien beschädigt werden oder verloren gehen, und sich möglicherweise sogar die Visualisierung am nächsten Tag nicht starten lässt. Um Produktionsunterbrechungen zu vermeiden empfiehlt sich daher ein gewohnheitsmäßiges, ordnungsgemäßes Herunterfahren des PCs.
- Regelmäßige Überprüfung der Pufferbatterien: Wenn der Hauptschalter abgeschaltet wird, stellt die Pufferbatterie in der Steuerungskarte sicher, dass das PLC-Steuerungsprogramm gespeichert bleibt. Bei einer leeren Batterie verliert die CPU-Steuerung das Programm und muss neu programmiert werden. Dies wird durch die Fehlermeldungen ER03 oder ER04 angezeigt und die Maschine lässt sich nicht starten. Über eine Online-Verbindung kann ein LiSEC-Techniker die fehlenden Dateien mit einer geringen Produktionsunterbrechung wiederherstellen. Es lohnt sich, die Pufferbatterien der Steuerungskarten regelmäßig zu überprüfen.
Qualitätssicherung durch Maschinenpflege
Grundsätzlich gilt: Eine regelmäßige und gründliche Reinigung der Maschinen ist essenziell, um ihre Lebensdauer zu verlängern und die Produktionsqualität zu steigern.
- Servicetermine einhalten: Um die Zuverlässigkeit und Effizienz der LiSEC Maschinen zu gewährleisten, ist es entscheidend, die regelmäßige Wartung gemäß der Betriebsanleitung durchzuführen. Durch die Einhaltung der vorgeschriebenen Wartungsintervalle können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt und behoben werden. Dies trägt zu einem reibungslosen Betrieb und einer höheren Effizienz in der Produktion bei.
- Wartungslogbücher führen: Jede durchgeführte Wartung sollte sorgfältig im Wartungslogbuch dokumentiert werden. Diese Aufzeichnungen ermöglichen es dem Betriebsleiter, jederzeit nachzuvollziehen, wann und welche Wartungsarbeiten an den Maschinen vorgenommen wurden. Zudem sind sie bei Störungen äußerst hilfreich für die Fehleranalyse durch den LiSEC-Techniker, da Informationen über den letzten Austausch, die letzte Reinigung und ähnliche Maßnahmen sofort verfügbar sind. So wird eine schnelle und effiziente Problemlösung gewährleistet.
- Verbrauchsmaterial regelmäßig kontrollieren: Es ist wichtig, stets sicherzustellen, dass die notwendigen Verbrauchsmaterialien, wie z.B. Schneidrädchen und Schleifscheiben, verfügbar sind und sich in einem verwendbaren Zustand befinden, insbesondere wenn sie längere Zeit auf Lager liegen. Durch das Vorhandensein entsprechender Verbrauchsteile kann bei Bedarf schnell Abhilfe geschaffen werden.
- Sonderfall Versiegelungsmaschinen: Notspülprozess üben! Im Maschinenkopf der Versiegelung wird Basismaterial (weiß) mit Härter (schwarz) vermischt, um ISO-Einheiten gasdicht zu verschließen. Bei einem Stromausfall verbleibt mit Härter versetztes Basismaterial in der Maschine, das bei normalen Zimmertemperaturen in 5 bis 10 Minuten aushärtet, bei großer Hitze sogar in nur 3 Minuten. Daher gibt es eine Vorrichtung für eine manuelle „Weißspülung“ mit Basismaterial ohne Härter. Bediener sollten regelmäßig geschult werden, um im Notfall schnell reagieren zu können, andernfalls müssen Schlauch und Düse vollständig ausgetauscht werden.
Wenn der Ernstfall eintritt: Optimales Verhalten bei Fehlermeldungen
Im Fehlerfall ist es von größter Bedeutung, zunächst die Fehlermeldung sorgfältig zu lesen und erst dann zu quittieren, wenn das Problem eindeutig erkannt wurde. Eine nachträgliche Rekonstruktion des Fehlerhergangs ist oft schwierig und erschwert die Zusammenarbeit mit dem LiSEC-Techniker, um eine nachhaltige Lösung zu finden.
- Fehlermeldung dokumentieren und Debugger erstellen: Eine umfassende Dokumentation des Maschinenzustands während eines Fehlers ist entscheidend für die Analyse und Lösung des Problems. Ein Foto der Fehlermeldung einschließlich der Visualisierung ist von Vorteil. Kann kein Foto gemacht werden sollte zumindest die eindeutige ID-Nummer der Fehlermeldung notiert werden. Idealerweise wird im Fehlerfall ein Debugger erstellt, der alle aktuellen Einstellungen, Parameter und den Maschinenstatus protokolliert. Die Erstellung einer Debugger-Datei erfolgt im Service-Modus der Visualisierung über die Diagnosefunktion.
- Servicefälle über das MyLiSEC Kundenportal melden: Das MyLiSEC-Portal bietet eine strukturierte und benutzerfreundliche Oberfläche, die es ermöglicht, alle relevanten Informationen wie Fehlermeldungen, Screenshots und Systemdaten zu erfassen. Durch die Nutzung des MyLiSEC-Portals kann sichergestellt werden, dass Fehlerberichte direkt an das zuständige Support-Team weitergeleitet werden, was die Bearbeitungszeit erheblich verkürzt. Zudem ermöglicht das Portal eine lückenlose Nachverfolgung des Bearbeitungsstatus, sodass Nutzer jederzeit über den Fortschritt ihrer Meldungen informiert sind.
- Kontaktdaten am Letztstand halten: Im MyLiSEC Service Portal können Kontaktdaten von den Kunden selbst gewartet werden. Gewartete Daten sind besonders wichtig, wenn ein Fehler telefonisch über die Hotline gemeldet wird. Der LiSEC-Techniker legt mit den eingegangenen Informationen und der Seriennummer der Maschine einen Servicefall an, der einem Kundennutzer zugewiesen wird. Veraltete oder unvollständige Kontaktdaten können dazu führen, dass Update-Emails und Rückfragen an Personen gesendet werden, die nicht in den Servicefall involviert sind – im schlimmsten Fall sogar an ehemalige Mitarbeiter. Eine Best Practice Lösung wäre, für Maschinen und Software jeweils eine teamübergreifende E-Mail-Adresse einzurichten, auf die mehrere Personen zugreifen können.
- Auf bekannte Lösungen zurückgreifen: MyLiSEC bietet eine umfassende Übersicht über offene und abgeschlossene Serviceanfragen. Dies ermöglicht eine detaillierte Nachverfolgung des Verlaufs und der Einzelheiten der Servicefälle, sodass bei ähnlichen Problemen auf bewährte Lösungen zurückgegriffen werden kann.
Die Beachtung dieser Empfehlung kann nicht nur Problemen vorbeugen, sondern auch die Auswirkungen von auftretenden Vorfällen erheblich mindern. Trotz bester Vorbereitung können jedoch immer wieder unvorhergesehene Ereignisse eintreten. Daher steht das LiSEC Service Team seinen Kunden jederzeit zur Verfügung und bietet umfassende Unterstützung, um sicherzustellen, dass alle Herausforderungen in der Flachglasverarbeitung erfolgreich gemeistert werden können.
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